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Der Achatiusaltar von Erasmus Grasser in St. Leonhard, Reichersdorf

Der Achatius-Altar von Erasmus Grasser in der Kirche von Reichersdorf
Foto: Leonhard Wöhr

Wenn Sie beim Betrachten einer Holzfigur aus dem Mittelalter den Eindruck haben, dass sie sich gleich bewegen wird, dann kann es sein, dass die Figur von Erasmus Grasser geschnitzt und bemalt wurde. Dieser Bildhauer, gegen 1450 in einem kleinen Ort in der Oberpfalz geboren, kam um 1472 nach München, wo er aufgrund seiner außergewöhnlichen Kreativität und Meisterschaft in kurzer Zeit zum bedeutendsten und reichsten Künstler der Stadt aufstieg.

Der Achatiusaltar

Sein Achatiusaltar aus dem Jahr 1506 zeigt Szenen aus dem Leben und das Leiden des Hl. Achatius. In der Mitte sieht man den Heiligen, den Grasser als jungen Mann von besonders schönem Aussehen gestaltet hat, vor einem goldenen Hintergrund als Hochrelief. Seine blutrote Kopfbedeckung ist der Mittelpunkt des Gemäldes, das in den Klappen zeigt, wie Achatius und seine Gefährten gefangen genommen, gefoltert und schließlich gekreuzigt werden. 

Auch die Figuren neben dem Altar hat Erasmus Grasser geschaffen: rechts der Hl. Eligius und links der Hl. Leonhard. Beide stammen aus dem heutigen Frankreich und sind eng mit Pferden verbunden.

Das Bild verstehen

Die grausamen Szenen, die uns überdeutlich vor Augen führen, was Menschen einander antun können, sind eine Anklage! Sie sollen uns aufrütteln und zum Nachdenken anregen. Denn das „Verbrechen“ für das Achatius so unmäßig leiden muss, ist die Entscheidung fürs Christentum. Schon sein Name, der auf griechisch „der Unschuldige“ bedeutet, weist in dieselbe Richtung. Doch man erkennt auch die Wunder Gottes, denn im Hauptteil wird Achatius, völlig unversehrt, von zwei Engeln in den Himmel erhoben. Zwei weitere Engel begleiten die Gruppe mit ihrem Lautenspiel.

Memo

Die Leonhardifahrt  in Reichersdorf findet jedes Jahr Anfang Oktober statt. Mehr zur Leonhardifahrt 2022 → siehe hier

 

 

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